Der Narrenfang-Coup – Tatsachenroman

11,90 

Karl Kronmüller

DIN A5 Softcover,  92 Seiten, sw
ISBN 978-3-96133-088-1

 

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Beschreibung

Vor über 30 Jahren gab es eines der größten Ermittlungsverfahren Deutschlands
wegen Kreditbetrug. Auch heute noch ist diese Betrugsmasche aktuell. Die Geschichte erzählt
von einer realen Krimikomik über Nepp und Täuschung argloser Bürger. Nachdem Details dem
Autor bekannt wurden, nahm er sich gerne der Sache an. Offensichtlich blendeten Wünsche den
Realitätssinn aus. Nach dem Lesen sollte es kaum noch möglich sein, in die Falle von Betrügern zu
geraden.

 

Leseprobe:

Die Sause begann langsam, aber sicher.

Geld benötigten sie alle. Die Abende waren teuer, das Leben unbezahlbar. Überhaupt stellten sie sich das anders vor. Karibik, New York, Mexiko – das musste jeder einmal gesehen haben. Mallorca sollte ihre Rentnerdomäne werden; immer warm, aber nicht zu heiß.
Ganz aufgeregt kam am Abend Bugg 3 zur Biersitzung. Er hat was gefunden, womit die Träume schnell real werden konnten: ein Kreditangebot. 10.000 € ohne Auskunft. Auszahlung garantiert. Keine Formulare erforderlich. Unterschrift ausreichend. Ein echt super 6-Punkte-Programm. Kohle käme sofort.

Besser ging es nicht! Die anderen schauten sich den Wisch gleich genau an. Ja, da stand alles drauf, was ihr Herz begehrte. Und dazu echt pflegeleicht zu beantragen
und durchzuziehen. Der Abend war gerettet. Jetzt und vor allen Dingen heute konnte man verschärft bei den köstlichen Getränken zuschlagen. Champagner sollte
dazukommen. Heute ist unser Abend der Nächte! Auf dieses Ereignis hatten sie schon so lange gewartet und endlich kam was finanziell Positives.
Viele Privatdarlehen waren schon aufgenommen worden, deren Geber ungeduldig auf die Rückzahlung warteten, manche teilweise aggressiv. Dies würde nun alles erledigt
werden. Der Kreditantrag würde halt erhöht und basta. Bugg 3 wollte nicht zehntausend, sondern zwanzigtausend beantragen, vielleicht auch dreißigtausend. Das würde morgen
besprochen. Bugg 1 war sofort klar, dass der Kreditfritze über den Tisch gezogen werden müsse; er war ja schließlich selber blöd, Geld ohne Sicherheiten herauszugeben.
Die Realität nahm ihren Lauf. Trotz durchfeierter Nacht vergaß das Quartett nicht, sich am Nachmittag zu treffen, um gemeinsam das erste Formular auszufüllen. Es sollte kein Fehler passieren.
Das Glücksgefühl ließ sie sich gegen 14 Uhr in der Stammbeiz zur Sache treffen. Bugg 1 hatte zwar noch zittrige Finger von der übertriebenen Sauferei, aber sein Verstand war wach. Schon beim nun nüchternen Anfassen des Kreditzettels knisterte für ihn förmlich alles vor Kriminalität. Das konnte er nur spüren. Die anderen waren hierfür zu unerfahren. Ja, er fühlte, dass da was nicht stimmen konnte. Aber, was war schon dabei? Zu verlieren gibt es nichts. Ran an das Formular! Gelder ihr könnt kommen! Sie konnten es nicht erwarten.
Und so geschah es. Nur Name, Adresse, Kreditwunsch angeben, einfacher ging es nicht. Bugg 3 setzte seine Unterschrift als Antragsteller, sauber und leserlich und dann ab die Post. Geld für die Briefmarke hatten sie noch. Beim Beizer in der Kneipe nebenan ließen sie des Nachts anschreiben. Er war ein Spezi von Bugg 2 und machte kein Theater. Hoffentlich reagieren die Kreditfuzzis bald. Das Leben unseres Quartetts war auch ohne Urlaub teuer. Die Kohle muss so schnell wie möglich her.
Mann o Mann! Tatsächlich traf bereits am dritten Tage nach dem Abschicken schon eine Nachricht ein. Was stand da – sofort zu erkennen?
›Nach Prüfung ihres Kreditantrages können wir ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, dass ihrem Kreditwunsch entsprochen werden kann!‹

……

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